Oder: Berufe mit Zukunft!
Hat mein aktueller – oder der von mir angepeilte – Beruf gute Zukunftsaussichten? Wie wird er sich verändern? Und was wird das für Auswirkungen auf mich haben? Das sind Fragen, die für viele von uns – egal, ob sie vor der Berufswahl oder schon mitten im Berufsleben stehen – von großem Interesse sind.
Von den Auswirkungen können Kohlearbeiter oder Menschen, die an Produktionsbändern oder im Lager arbeiten, ihr Klagelied singen. Denn diese Jobs gehen in Deutschland schon heute unwiederbringlich verloren.
Dafür gibt es Gründe, die wir kennen sollten. Die abnehmende Bedeutung der Kohle ist dem Klimawandel und dem deshalb notwendigen Klimaschutz geschuldet. Und Menschen können als „Produktionsmittel“ langfristig nicht mit Industrierobotern mithalten.
Wer nun glaubt, er sei davon nicht betroffen, weil er Arzt, Rechtsanwalt oder Investmentbanker ist oder werden will, sei gewarnt. Auf Künstlicher Intelligenz basierende Softwaretools können schon heute zutreffendere medizinische Diagnosen stellen, Vertragstexte rechtssicherer analysieren und lukrativere Investmententscheidungen treffen als ihre menschlichen Mitbewerber. Das wird nicht ohne Folgen für diese scheinbar sicheren Häfen bleiben.
Was ist ein Zukunftsberuf?
Ein Zukunftsberuf ist in Zukunft relevant. Das heißt, die Leistungen, die in diesem Beruf erbracht werden, oder die Ergebnisse, die in Ausübung dieses Berufs entstehen, werden von anderen in Zukunft als wertvoll angesehen und nachgefragt.
Daher werden Unternehmen nach Menschen mit diesem Beruf suchen. Es gibt also Jobs und eine Angebot auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Jobs kann gleichbleiben, zunehmen oder sich auf einem geringeren Niveau stabilisieren – sie wird bei einem Zukunftsberuf aber nicht Null werden.
Es gibt drei Arten von Zukunftsberufen:
- Berufe, die es heute gibt und die auch in Zukunft nichts von ihrer Attraktivität einbüßen.
- Solche, die sich nur in veränderter Form behaupten werden.
- Und neuartige Berufe, die es so heute noch gar nicht gibt.
Diese drei Arten müssen explizit und auf unterschiedliche Weise in Untersuchungen zur Zukunftsfähigkeit von Berufen berücksichtigt werden.
Fehleinschätzungen der Zukunft
Wenn man sich mit Zukunftsberufen befasst, kommt man am Thema Digitalisierung nicht vorbei. Fakt ist, dass sich durch die zunehmende Digitalisierung aller Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsbereiche Berufsbilder verändern, dass ganze Berufsfelder verschwinden und völlig neue entstehen. Das sollte mittlerweile jeder mitbekommen haben.
Häufig ist die Diskussion um die Zukunft von Berufen aber diesbezüglich zu eingeschränkt. Es wird so getan, als ob die Zukunftsfähigkeit eines Berufs allein von seiner Relevanz für digitale Geschäftsmodelle abhängt. Und nur Menschen mit ausgeprägten digitalen Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft eine Chance hätten.
Das ist einer der Gründe für fehlerhafte oder widersprüchliche Einschätzungen des Arbeitsmarktes der Zukunft: Die Unfähigkeit vieler „Propheten“, die Zukunft ganzheitlich zu denken. Es wird dann alles an einem Einflussfaktor und dessen Veränderung im Vergleich zu heute festgemacht – wie zum Beispiel die Digitalisierung. Völlig unberücksichtigt bleibt dann, dass durch einen gleichzeitigen Wandel von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft viele weitere Einflussfaktoren bedacht werden müssen. Diese würden zu einem ganz anderen Bild führen.
Ein weitere Grund liegt darin, dass öffentliche Institutionen wie die Agentur für Arbeit, politische Parteien, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Wirtschafts- oder Berufsverbände politische oder eigennützige Ziele verfolgen. Um diese zu erreichen, werden Botschaften gesendet, die im harmlosesten Fall eine „Färbung“ tragen und jedenfalls nicht die ganze Wahrheit transportieren.
Die Historiker verfälschen die Vergangenheit, die Ideologen die Zukunft.
Žarko Petan
Beispiel Automobilindustrie
Die Automobilbranche wächst stetig und gehört somit zu den attraktivsten Branchen. Die Weiterentwicklung alternativer Antriebe, neuartiger Werkstoffe und Nanotechnologien machen die Arbeit rund um das Automobil abwechslungsreich und spannend. (Autoberufe.de, 2020)
Der Strukturwandel in Leitbranchen wie der Autoindustrie oder dem Maschinenbau dürfte dazu führen, dass im verarbeitenden Gewerbe künftig deutlich weniger Menschen arbeiten als heute. (Bundesinstitut für Berufsbildung / Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 2020)
Wie man es richtig macht
Um verlässliche Aussagen zur Zukunftsfähigkeit von Berufen treffen zu können, müssen alle relevanten Einflussfaktoren berücksichtigt werden:
- Die langfristigen Entwicklungen der einzelnen Branchen
- Berufliche Megatrends
- Zukunftskompetenzen – ganz wichtig!
- Digitale Charakteristika (ja, auch wir berücksichtigen die Digitalisierung explizit)
Wichtig ist, dass die Einflussfaktoren abgesichert sind, d.h. viele vertrauenswürdige Quellen – Forschungseinrichtungen, Zukunftsinstitute, renommierte Trendscouts usw. – ähnliche Aussagen in dieselbe Richtung machen.
Zudem muss eine objektive, unabhängige Sichtweise auf Branchen und Berufsfelder sichergestellt sein. Denn nur so ist ein klarer, von politischen oder ideologischen Verblendungen befreiter Blick möglich.
Auf diese Weise kommen wir zum Beispiel zu diesen Einschätzungen über die Zukunftsfähigkeit einiger willkürlich herausgegriffener Berufe:
Beruf | FNI | FSI |
Lagerarbeiter | 19% | 1% |
Augenoptiker | 62% | 43% |
Sozialarbeiter | 54% | 76% |
Robotik-Ingenieur | 87% | 81% |
Die Bedeutungen der beiden Indizes FNI und FSI sind folgende:
- Der Future Novelty Index (FNI) trifft eine Aussage darüber, wie stark sich der Beruf von heute bekannten Berufsbildern unterscheidet. Weniger als 20% bedeutet, dass sich das Berufsbild in Zukunft kaum vom heutigen Berufsbild unterscheiden wird. Und ein FNI-Wert ab 78% heißt, dass der Beruf in Zukunft nicht wiederzuerkennen sein wird oder es sich um einen völlig neuartigen, heute nichtexistierenden Beruf handelt.
- Der noch wichtigere Future Significance Index (FSI) sagt etwas darüber aus, welche Bedeutung der Beruf oder das Berufsbild in Zukunft haben wird und wie viele Menschen darin tätig sein werden. Weniger als 20% bedeutet, dass die Bedeutung des Berufs deutlich abnehmen wird. Ein FSI-Wert größer als 58% bedeutet, dass der Beruf in Zukunft zunehmend wichtiger werden wird. Berufe mit einem FSI ab 78% werden richtig durchstarten und jeder mit diesem Beruf kann ohne Jobsorgen leben.
Was hat das mit unserem Führungskräfte-Coaching zu tun?
Wir geben uns alle Mühe, Ihnen mit unserem Karriere-Coaching den richtigen Weg in eine glückliche und erfolgreiche berufliche Zukunft zu ebnen.
Das gelingt zum einen durch unseren Fokus auf Ihre Persönlichkeit. Sie muss mit den Inhalten und Rahmenbedingungen Ihrer Branche, Ihres Berufs oder Ihres Jobs perfekt harmonieren – Stichwort: Perfect Fit. Dann sind Sie glücklich und zufrieden, motiviert und leistungsbereit – und dadurch automatisch erfolgreich.
Und zum anderen wenden wir das oben beschriebene Wissen über die Zukunft an. Denn wenn sich die Berufe und Wirtschaftszweige ändern, ändern sich auch die Anforderungen, Aufgaben und Tätigkeiten, – auch für die Führungskräfte – was beim Perfect Fit berücksichtigt werden muss. Wir achten darauf, dass Sie eine zukunftsorientierte Richtung einschlagen.